Heimliche Schwärmereien, wechselnde Beziehungen, zornige Eifersucht und
nichterwiderte Liebe: gebrochene Herzen soweit man blickt...
Heine warf mit seinem Gedicht einen verspielt-distanzierten Blick auf
diese meist jugendliche Lebensphase, ohne jedoch die intensiven Gefühle
zu negieren, oder sie gar der Lächerlichkeit preiszugeben. Im Gegenteil:
Hinter der Maske der Ironie versteckt er geschickt eine für seine Zeit
fast schamlos-offene Sprache. (Die feinen, aber gezielten Veränderungen
des ursprünglichen Textes möchten diesen Aspekt etwas "reanimieren".)
Die letzte Strophe erklingt dann nur noch als textlose Interpretation:
die wunderschöne, aber auf vielfältige Weise variierte und gebrochene
barocke Sarabande "L’unique" von François Couperin steht für die in
zunehmender zeitlicher Distanz verklärten, und langsam verblassenden
grossen Gefühle.